🖋️ Soziale Medien: letzte Grenze unbequemer Wahrheiten?

Wenn einem jede andere Stimme genommen wird, kann selbst ein einzelner Beitrag zu einem Akt der Gerechtigkeit werden.

„Hier zu schreiben ist kein Luxus. Es ist der einzige Weg, wie ich in der Welt der anderen noch existieren kann.“

Man fragt mich oft:
„Warum verbringst du Zeit damit, Beiträge zu schreiben, Märchen, Gedichte, Anklagen zu veröffentlichen, die kaum jemand liest?“

Warum verbringe ich meine Abende, meine freie Zeit mit etwas, das scheinbar nichts verändert?

Manchmal frage ich mich das selbst.

Aber dann antworte ich mir. Und heute möchte ich laut antworten.

Ich schreibe, weil ich hoffe, eine Spur zu hinterlassen.
Weil meine Kinder eines Tages — vielleicht erwachsen, vielleicht noch jung — sich fragen könnten: „Was ist mit Papa passiert?“

Und ich möchte, dass sie eine Antwort finden. Klar. Unverfälscht. Unmanipuliert.

Ich möchte, dass sie wissen, dass ihr Vater von einem Unrecht getroffen wurde.
Kein persönliches Versagen, sondern ein ideologisches, kulturelles, strukturelles Urteil.

Ich schreibe auch, um ein Publikum zu erreichen.
Nicht aus Eitelkeit. Sondern weil soziale Medien zu einer Bühne des Widerstands werden können.

Manchmal ist das öffentliche Wort der einzige Weg, gehört zu werden, und die Wahrheit dorthin zu tragen, wo das System lieber schweigt.

Jahrelang habe ich soziale Medien mit Misstrauen betrachtet. Alle reden — aber jeder ist für sich allein.

Jetzt weiß ich, es kommt darauf an, wie man sie nutzt. Wie jedes Werkzeug können sie erniedrigen oder erheben. Sie können Lärm machen — oder Stimme geben.

Ich versuche es.
Und vielleicht zeige ich, auf meine eigene Weise, dass es noch möglich ist, zu kämpfen ohne zu schreien, zu sprechen ohne nach Applaus zu suchen, zu schreiben ohne in die Resignation zu flüchten.

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